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Schreibatelier Frölich

Michaela Frölich - Publizistin M.A.

Schreiben über die Mitte des Lebens

Möchten Sie gerne Erinnerungen an die Mitte des Lebens aufschreiben? Auch wenn sich die Mitte des Lebens nicht genau bestimmen lässt, lässt sie sich in den mittleren Erwachsenjahren verorten. Dann, wenn wir eigenverantwortlich unser Leben in vielen verschiedenen Lebensbereichen meistern.

Die Jahre um die Mitte des Lebens sind Jahre, in den wir gefordert sind, viele Lebensbereiche miteinander in Einklang zu bringen. Beim autobiografischen Schreiben ist diese Lebensphase am schwierigsten aufs Papier zu bringen. Wo soll man anfangen, was gehört alles hinein, was kann man weglassen, wenn man über die Mitte des Lebens schreiben möchte?

Die Fülle der Verantwortung in der Lebensmitte

Dabei hilft es, sich zunächst bewusst zu machen, in welchen Lebensbereichen man aktiv war. Da ist der Beruf, eine Tätigkeit, die man vielleicht schon lange ausübte. Und die Familie in zwei oder drei Generationen, um die man sich kümmerte  – die Kinder mit Schule und Ausbildung, die Eltern, die betreut werden wollten, weil sie alt geworden sind und Unterstützung brauchten, und die Partnerschaft, die gepflegt werden will. Vielleicht gibt es auch gesundheitliche Themen, die unsere Aufmerksamkeit benötigten. Oft blieb wenig Zeit für Freunde, Soziales und all dem, was uns noch interessierte. Manch einer durchläuft eine Midlife-Crisis, vielleicht auch deswegen, weil in der Fülle der Inanspruchnahme, das Wesentliche verloren zu gehen drohte. Schreiben Sie, ohne auf die Formulierung zu achten, alles auf einer Seite auf, was damals war.

Was verbindet die Lebensbereiche in der Erinnerung?

Gehen Sie dann einen Schritt weiter und vertiefen Sie. Was beschäftigt Sie, wenn Sie an diese Jahre denken? Welche Gefühlen stellen sich ein? Im Rückblick fragen Sie sich vielleicht, wie Sie das alles geschafft haben. Ein Aspekt, der tatsächlich ein verbindendes Element für das Aufschreiben Ihrer Erinnerungen an die Lebensmitte sein kann. Fragen Sie sich dazu, was Ihnen in dieser Zeit Kraft, Sinn und Impulse vermittelte. Überlegen Sie, wer Sie unterstützte, wer für Sie da war. Das erzeugt ein Gefühl der Dankbarkeit.

Und in aller Leichtigkeit spielen Sie anschließend mit der Frage „Was damals war?“

  • Was war es denn?
  • War das schon alles?
  • War alles nicht wahr?
  • Was es nicht war?

Schreiben Sie zu allen Fragen Ihre Gedanken und Gefühle auf. Danach können Sie sich auf den Aspekt oder die Frage konzentrieren, die Sie meisten berührte. Schreiben Sie zwei, drei Seiten zum Grundgefühl dieser Lebenszeit und beschreiben Sie ein oder zwei Lebensereignisse detaillierter.